Genau 14 km lang war dieser letzte Streckenabschnitt im direkten Grenzgebiet zur BRD mit seinen 8 Haltestellen! Das Fotografieren zu Zeiten der DDR war hier so gut wie unmöglich, da neben den Grenztruppen der DDR auch die Russen hier aktiv waren und einen großen Spionage Peilsender betrieben. Landschaftlich war sie sicher die schönste Altmarkstrecke, da einer der höchsten Hohenzüge der Altmark mit den 108 m hohen Schwabenberg/Präceptorberg teilweise angefahren wurde. Auf Grund des besonderen Reizes dieses Streckenabschnittes habe ich hier ab 1990 so gut wie jeden Meter fotografiert. |
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Hinter dem Bahnhof Dähre ging es über die Straße nach Fahrendorf und die Hauptverbindung nach Diesdorf, welches nur 6 km entfernt war. Die Bahn fuhr im riesigen Bogen von 14 km und benötigte dafür 40 min Reisezeit. P 17345 mit "006" nach Salzwedel kommt hier gerade an die unbeschrankte Straßenkreuzung und wird in wenigen Minuten den Bahnhof Dähre erreichen. |
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Direkt vom Sommerweg (Sandstreifen für Pferdefuhrwerke) der Straße Dähre-Diesdorf bot sich dieser Blick über liebevoll gepflegte Kleingärten auf den in Dähre einfahrenden Triebwagen "018" aus Diesdorf. |
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Kurz hinter der Ortslage Dähre in Richtung Diesdorf wurde der Grenzfluß Dumme passiert. Hier hat unser Triebwagen gerade die unscheinbare Brücke überquert und erreicht Dähre. Stallungen und Dächer aus preisgünstigen Asbestplatten waren damals überall zu finden. Erst nach der Wende wurde man über die Risiken dieses Baustoffes aufgekärt und man begann mit der Entsorgung der krebserregenden Rechteckplatten. |
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Aus der Flußniederung der Dumme ging es steil bergauf auf einen Höhenzug bei Kleistau, den "005"von Diesdorf kommend, hier im Mai 1992 erreicht hat. Ab dem Scheitelpunkt fiel die Strecke bis Dähre-West wieder stark ab. Auf dem Bild gerade aus im Wald lag der Haltepunkt Dähre-West und links erkennt man schon Winkelstedt mit Haltepunkt Bonese-Ost. |
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Direkt vorm Haltepunkt Dähre-West bot sich kurzzeitig der Blick auf den abgelegenen Ort Kleistau, an dem 771 068 mit Beiwagen 003 in Richtung Dähre vorbeibummelt. Hier näherte man sich sehr dicht an die nördliche Staatsgrenze zur BRD an und befand sich im Sperrgebiet. |
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Dähre-West war ein unwirklicher Haltepunkt ohne Ortschaft. Weit ab im Hintergrund lag nur die kleine Siedlung Wendischhorst und die Bezeichnung Dähre-West war irreführend. |
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Bereits 1,6 km weiter gab es die nächste Haltestelle Bonese-Ost. Auch hier wieder die verwirrende Ortsangabe, da der angrenzende Ort Winkelstedt war. |
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Bonese-Ost bzw. Winkelstedt entwickelte sich zu einer meiner Lieblingsstellen. |
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Hier nochmals der hübsche Hp Bonese-Ost aus der Gegenrichtung fotografiert. |
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Auf nur 200 m gab es in Bonese-Ost Motive wie sonst nirgend wo. Alte klassische Bauernhäuser, uhrige Eichen, alte Holzzäune, krumme Schienen, Schafe usw. im Einklang mit den roten Triebwagen waren schon etwas besonderes. Fotografen habe ich hier an der versteckten Stelle jedoch nie gesehen! |
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Hier mal der Blick in Richtung Dähre mit dem hübschen Haltepunkt und den riesigen alten Eichen, die hier schon sicher vor der Bahn standen. Die Schafe haben hier leider nicht richtig mitgespielt und sich von mir spontan abgewendet als "006" ankam! Schade. |
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Ach von der Seite war der Standort ein Traum. Der kleine Ort Winkelstedt wurde bereits 1121 urkundlich erwähnt und ist somit eines der ältesten bekannten Altmarkdörfer. Bedingt durch die Grenznähe zur BRD hatte sich hier über Jahrzehnte nichts mehr verändert und auch die Bausubstanz schien aus einem anderen Jahrhundert zu stammen. "005" rumpelt hier vorbei an einem alten genutzten Hallenhaus und der kleinen hübschen Kapelle. |
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Auf welligen Schienen ging es dann schaukelnd in Richtung Westen weiter direkt nach Bonese. Kurzzeitig verlief die Bahn parallel zur Straße Dähre-Bonese. |
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Der Bahnhof Bonese wirkte stets eigenartig und das Gebäude glich einem normalen Wohnhaus. Hier erfolgte die Zugmeldung per Fernsprecher. |
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Hinter Bonese war die Welt zu Ende und die Ortschaften ausgeblutet und trostlos. Ab dem Bahnhof bog die Bahn nach Süden ab, lief parallel zur Staatsgrenze und näherte sich den Höhenzügen. Betonschwellen in reinem Kies gab es übrigens auch nicht so oft zu sehen. |
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Markant in dieser Gegend waren neben defekten engen Straßen auch viele ungenutzte Häuser, Stallungen und Gärten. Hier fährt "006" vorbei an einem verlassenen Gartengrundstück mit alten Apfelbäumen vor drohendem Gewitter kurz vor Rustenbeck. |
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2,5 km hinter Bonese erreichte man den kleinen Ort Rustenbeck. |
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Der Stationsname von Rustenbeck lautete aber wiederum Bonese-Süd. Das Maibild von 1992 mit P 17347 scheint jedoch völlig aus einer anderen Welt zu stammen, mit der schlichten einfachen Eleganz, abseits von jeder "Wende"-Hektik. |