1,4 km weiter erreichte der Zug die Ortschaft Dülseberg und den tiefsten Streckenpunkt. Der Haltepunkt Schadeberg-Dülseberg lag hier am linken Bildrand. Vom Motiv her waren mir damals Misthaufen und die seltene Brücke wichtiger. | |
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Kunstbauten, Brücken und hohe Bahndämme gab es in der Altmark bei den Kleinbahnen sehr wenige. Da hier das alles vorhanden war, war der Streckenbereich um Schadeberg sehr interessant. In Dülseberg gab es diese sehr schöne Betonbrücke über die Straße nach Eickhorst und somit eines der imposantesten Motive an dieser Strecke. |
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Von oben war die Brücke auch sehr interessant, da das Gleis im Rundbogen darüber verlief! Solche schlechten Oberbauten habe ich bei keiner anderen Bahnstrecke mehr live erlebt! Im Hintergrund dann der Haltepunkt Schadeberg- Dülseberg. |
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Neben der Straßenbrücke war der Durchlaß des Flusses Dumme, der im davorliegenden Tal saftige Wiesen erzeugte. Die Bahn verlief durch dieses Wiesengebiet auf einem ungewöhlich hohen Damm, der über 1 km lang war. Das Anpirschen an die Schafe gelang mir auf diesem Bild bei Dülseberg diesmal hervorragend! |
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"006" rollt hier auf den letzten Metern der neueren Schotterbettung den Damm nach Dülseberg in Richtung Dähre herrunter. Ab dem Wegübergang gilt Vmax 30 km/h und die alte Kiesbettung beginnt. |
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Von Dülseberg nach Schadewohl ging es steil bergauf, um an dieser tollen alten Molkerei den Bahnhof nach Straßenkreuzung zu erreichen. |
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Der Übergang war sehr eng und gefährlich. Er wurde mit Stoppschild und Spiegel für Kfz abgesichert. Wartburg 353, Bahnlinie und Triebwagen lassen die DDR noch erkennen, aber neue Dächer, Sat-Schüssel und moderne Klinker weisen auf die Neuzeit anno 1993 hin! |
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Das "Empfangsgebäude" von Schadeberg war hier wieder typisch - klein, quadratisch, mit Eichenbank und Holz-Stationsschild. 1991 war das Verladegleis wohl schon länger nicht mehr genutzt wurden. |
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Der Seitenschuß vom Bahnhof Schadeberg im Jahr 1992 zeigt aber noch Aktivität in den LPG Gebäuden direkt am Bahnhof. Bedingt durch die warmen Frühlingstemperaturen und das Fehlen von Fahrgästen fuhr das Triebwagenpersonal mit offener Tür - für bessere Kühlung. |
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Nur einen Kilometer weiter war der Haltepunkt Schadeberg-Schadewohl erreicht. In unmittelbarer Grenznähe zur BRD befand sich hier auch der große Spionage Fernsehturm "Kaffee Moskau" der Russen. Die größere Stromleitung versorgte das Gelände, von dem zu DDR Zeiten keiner wußte was dort getrieben wurde! Aus Sicherheitsgründen wurde hier auch der Hp zugemauert, um Grenzflüchtlingen und anderen unerwünschten Personen keinen Unterschlupf zu ermöglichen. |
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Vor Diesdorf befand sich der höchste Streckenpunkt den "007" hier überfährt. Im Hintergrund der Diesdorfer Vorort Kerstenhof. Privater Spargelanbau ist heute in der Altmark so gut wie ausgestorben, wurde aber bis zur Wende auf all sich bietenden Flächen gewinnbringend ausgeübt. |
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Der Blick in die Gegenrichtung zeigte wieder typische altmärkische Spargelreihen und auch den Ort Diesdorf mit seiner imposanten Klosterkirche. |
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Nach der Trapeztafel wurde die Straße nach Wittingen überquert und der Bahnhof war in Sichtweite. Lada und "006" passen hier nochmals hervorragend zusammen. |
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Die Einfahrt in den Trennungsbahnhof Diesdorf nochmals vom Dach meine Skodas S100 erhöht fotografiert. |
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Nur ein Opa wartete hier an einem Sonntag im Mai 1991 auf den Triebwagen "007" nach Salzwedel im schönen unverbauten Bahnhof Diesdorf/Altmark. Man beachte auch die schönen alten Lampen mit Oberleitungsverbindung. Warum ich hier keine Nachtaufnahme gemacht habe, weiß ich bis heute nicht! |
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1993 wurden kurz vor der Schließung der Strecke noch neue Lampen am Bahnsteig unsinnig aufgebaut, jedoch die alte Überwegsbeleuchtung zum Glück vergessen. Rechts am Bahnsteig stand der Kilometerstein "36" - die Entfernung von Salzwedel. |
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Mit Beiwagen an der BR 771 wurde 1993 normalerweise nicht mehr gefahren, aber der angemeldete Ausflug von Eisenbahnfreunden aus den alten Bundesländern an diesem Samstag führte zu dieser seltenen Bespannung. Hier habe ich nun das lästige Umsetzen des Triebwagens um Beiwagen 971 003 in Diesdorf festgehalten. Keiner der mitreisenden Eisenbahnfreunde interessierte sich für diesen seltenen Betriebsablauf! |
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Die Eisenbahnfreunde verschwanden schnell in die weit bekannte Eisdiele und das Personal parkte "068" im Schatten, um sich dann für die Mittagsruhe schlafen zu legen. Im Hintergrund rechts auch die Gleisanbindung zur Kfz-Rampe am Bahnhof. |
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Der Blick aus Richtung Beetzendorf zeigt nochmals gut die Größe des Bahnhofs. Salzwedeler Züge standen immer rechts und Züge aus Beetzendorf fuhren bis 1973 links ein. Bis 1945 ging es geradeaus auch weiter nach Wittingen. In Diesdorf war die Kfz-Rampe wichtig, da hier alle in Bornsen gebauten neuen Einachsanhänger (Wasserwagen und Gulaschkanonen) für die NVA, die Grenztruppen und die Kampftruppen der DDR verladen wurden. |
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Am 22.05.1993, genau 20 Jahre nach der Stillegung der Strecke Diesdorf-Beetzendorf wurde auch der Verkehr auf dem Reststück Diesdorf-Salzwedel beendet. Mit 5 roten Triebwagen der BR 171 war es gleichzeitig auch die imposanteste Verabschiedung einer Kleinbahnstrecke durch das Bw Salzwedel. |
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Leider war das Wetter mies und es gab Dauerregen. Scharfe Aufnahmen während der Fahrt waren an diesem Tag daher leider nicht möglich. Links im Bild sieht man noch gut die Gleisverschmutzung durch Kohlenstaub von der Kohlenverladung. |
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Mit diesem Bild von der gewaltigen letzten Einheit vor dem Bahnhof in Diesdorf verlassen wir nun die Strecken der Altmärkischen Kleinbahn und folgen der Staatsbahn. |