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"005" war damals nichts Besonderes. Heute erkenne ich erst, dass dieser zur Wendezeit einen schweren Unfall gehabt haben muß und dann seine schönen Panoramascheiben vorn gegen die Einheitsscheiben verlor. Auf diesem Bild sind auch zahlreiche Beulen im oberen Dachbereich zu erkennen, die auf einen größeren Aufprall hinweisen! Hohenwulsch 1990 |
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Hohenwulsch war der Betriebsmittelpunkt der Strecke und ähnlich wie Klötze, Gardelegen oder Arendsee technisch dafür ausgerüstet. Charakteristisch für diese "Mittelpunkte" in der Altmark war eine abzweigende Kleinbahnstrecke, eine Bahnmeisterei mit SKL Schuppen und eine zentrale Wasserversorgung für Dampfloks. Am 12.05.1985 passiert die Salzwedeler 52 8131-6 beim Rangieren gerade den riesigen Wasserturm am Hausbahnsteig. |
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Dank einer Plandampfveranstaltung konnte am 08.04.1994 dieser Wasserturm und die Leipziger 52 8154-8 hier in Hohenwulsch nochmals ins rechte Bild gerückt werden. Am hinteren linken Bildrand erkennt man noch den östlichen Wasserkran, der bis zum Dampfende 1987 funktionsfähig war. Den westlichen Wasserkran habe ich leider nicht mehr erlebt. Kurios dabei ist, dass der nur 100 m entfernte Kleinbahnhof keine Wasserversorgung mittels Wasserkran besaß und die Dampfloks hier auch über Saugschlauch (Pulsometer) aus Tiefbrunnen gefüllt wurden. |
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Sicher eines der schönsten Bilder des Bahnhofes Hohenwulsch ist dieses hier. Im Wende Winter 1989 fährt P 7313 mit 119 131-1 pünktlich 17.13 Uhr in Hohenwulsch, nach klassischem Armschwenk des Schaffners mit weiß/grüner Taschenlampe, nach Stendal ab. Reichsbahndieselloks mit Flickenlackierung und alte Schürzeneilzugwagen sollten schon bald der Vergangenheit angehören. |
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2 Jahre später gab es dann die schöne Bausubstanz noch, als dieser Nikolaussonderzug aus Kalbe/Milde von der Nebenbahn auf die Hauptstrecke umsetzte. |
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Die Güterzüge standen in Hohenwulsch immer hinter den Personengleisen und warteten dort auf den Abfahrauftrag. Die Hühner der hier wohnenden Reichsbahner nutzten geschickt ihre Freiheit und waren stets überall im Gleisbereich der Güterzüge auf Futtersuche. |
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Auch am 31.05.1987 ergab sich ein ähnliches Bild, nun aber mit 50 3618-1. Auf Gleis 2 fährt der P 5338 aus Stendal mit 110 832-3 ein. Die 110 832-3 war die Starlok des Bw Salzwedel und immer überdurchschnittlich geputz und geölt. Zusätzlich spendierte man ihr weiße Zierstreifen am Umlauf, Puffern, Handgriffen, Achsen und Drehgestellen. Eine sehr individuelle Lok, die man schön ins Modell umsetzen kann! |
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Private Schweine- und Kleinviehzucht sowie Ackerbau waren in der Altmark eine angesehene klassische Freizeitbschäftigung der gesamten Bevölkerung, die neben der Arbeit den Rest des Tages ausfüllte. Für andere Hobbys und Kultur blieb da keine Zeit. Nach der Wende ging es dann mit den Freizeitlandwirten rapide Berg ab. Im Mai 1992 konnte ich jedoch noch einen von Ihnen, welcher sich am Sonntag Vormittag seinem Schweinemist hingab, mit 201 742 in Hohenwulsch einfangen. |
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Die östliche Bahnhofseinfahrt bestand aus einem hübschen Stellwerk und einer Straßenkreuzung der Nebenstraße Hohenwulsch-Garlipp. Bei strömenden Regen und Aprilwetter erreicht hier 50 3618-1 mit ihrem N 62724 diesen Streckenpunkt. 30.05.1987 |
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Nur wenige Eisenbahnfreunde verstanden es am frühen Morgen (6.35 Uhr) des 08.04.1994 den altmärkischen Sonnenaufgang, das östliche Einfahrsignal von Hohenwulsch und die 52 8154 wirkungsvoll in Einklang zu bringen. Das Ergebnis ist sicher eines der stimmungsvollsten Eisenbahnbilder des Dampfbetriebes in der Altmark. |
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In Höhe von Beesewege ging es dann recht monoton geradeaus. Hier donnert N 62724 Stendal-Salzwedel im August 1987 direkt auf Hohenwulsch zu. |
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Vorbei an Beesewege erreichte man in Höhe von Garlipp diese perfekte Fotostelle auf einem erhöhten Acker. Mit dem 135er Tele konnte man von dort gut nach Kläden/Kr. Stendal reinfotografieren. Eine kleine Steigung und die hohen Anhängelasten ergaben immer gigantische Ausfahrten des N 62724 auf dem schönen Damm. Die Lok verdeckt hier leider das riesige zentrale Minol-Benzinlager des Bezirkes Magdeburg. Die Dorfbevölkerung wohnte hier buchstäblich auf dem Pulverfaß! Die Schrankenanlage der Zufahrtstraße zu diesem Lager ist hier auf dem Bild bereits wieder geöffnet! August 1987 |
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Dieser Wegübergang in der westlichen Bahnhofsausfahrt Kläden wurde dann stets bei allen Rangierfahrten des N 62724 überfahren und sorgte somit für stramme Arme des Fahrdienstleiters beim mechnischen Kurbeln der Schrankenanlage. |
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Am 03.03.1985 war 52 8131-6 vom Bw Salzwedel für diese Aufgabe am täglichen N 62724 eingeteilt. |
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Im Frühjahr 1987 war das gewohnte tägliche Bild im hübschen Bahnhof Kläden mit dem N 62724 und Dampflok nur noch mit etwas Glück möglich und immer öfter tauchten in diesem alten Salzwedeler Dampflokplan die ungeliebten Dieselloks auf. Nicht geändert hatte sich die Wagenzusammstellung des Nahgüterzuges. So liefen immer die Benzinwagons hinter dem Packwagen und diese wurden hier täglich ausrangiert und von einer Werklok ins Benzinlager geschoben. 28.05.1987 |
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Durchfahrten bzw. "Keine Arbeiten" in Kläden für N 62724 waren selten. Hier wurde ich im Februar1985 von dieser ungewöhnlichen Situation überrascht, als der Güterzug nur kurz beim Fahrdienstleiter vor der Tür hielt und nach kurzem Gespräch nach Hohenwulsch vom Personenbahnsteig weiter fuhr. |
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Klassisch war die Einfahrt von Güterzügen in Gleis 2. Vom Hausbahnsteig in Kläden bot sich dann stets dieses normale Bild. Gut zu erkennen ist dabei das nach Norden abzweigende Industriegleis des riesigen Benzinlagers. 52 8131 im Februar 1985 |
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Die östliche Ausfahrt Kläden war nicht minder interessant. Hier steht der beachtlich angewachsene vormittags N 62721 mit 50 3618-1 wartend in der Ausfahrt nach Stendal. Die gesamte Gleislage vom Bahnhof bis zum Benzinlager war übrigens stets grenzmäßig beleuchtet und damit besonders gesichert. |
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Auch die östliche Ausfahrt wurde von einem kleinem Stellwerk aus mechnisch bedient und der beschrankte Bahnübergang der Straße Kläden-Grünenwulsch per Handkurbel geleiert. Unsitte bzw. Jugendspaß war es in den damals offenen Plumsklos der Personenwagen mit direktem "Durchblick" auf das Schotterbett die ganze Klopapierrolle, zum Leidwesen der folgenden Bedürftigen, vollständig zu versenken. Diese zierten dann wie auf dem Bild die Bahnanlagen an allen denkbaren Stellen! |
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Nach drei weiteren Kilometern erreichte man, wie hier am 25.05.1985 52 8164-7, die westliche Einfahrt von Steinfeld. Für N 62721 gab es hier planmäßig 11.06 Uhr nur die Durchfahrt durch den abgelegenen Bahnhof. |
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Der äußerst hübsche Bahnhof Steinfeld/Altmark wich durch seine farblichen Backsteinverzierungen, der Bauform und der Gleisanordnung von den anderen an dieser Strecke ab. |
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1992 ermöglichten mir einige Sonderzüge zur Weihnachtszeit diese letzten Bilder des noch besetzten Bahnhofs im ursprünglichen Aussehen der Reichsbahnzeit. Übrigens wurde dieser abgelegene kleine Bahnhof zwischen den Orten Klein Möhringen, Schinne, Schönfeld und Steinfeld in den dreißiger Jahren ebenfalls von "Schönfeld Kr. Stendal" in "Steinfeld/Altmark" umbenannt! |
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Leider fuhr mir im April 1990 der sonst geliebte N 62724 das östliche Motiv Bahnhof Steinfeld fast zu, als der Sonderzug mit den Kölner Eisenbahnfreunden hier auftauchte. |
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Herrlich an der östlichen Ausfahrt Steinfeld war der kleine Damm am Schloßpark von Schönfeld mit seinen riesigen alten Eichen, die man im Herbst als kontrastreichen Hintergrund nutzte. Ein besonderer, leider nicht fotografierter Streckenpunkt lag von hier aus 3,5 km östlich. Am Streckenkilometer 5 gab es eine ständige Langsamfahrstelle von 10 km/h weil die Rote Armee (Russen) hier wild mit Panzern die Strecke kreuzten. Der Zustand des dortigen Weges und des Bahndamms an dieser Stelle sprengen heute die kühnsten Vorstellungen! Mit dem Motorrad hätte ich die Stelle nicht erreichen können! |
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Eisenbahn in der Altmark |