KBS 756 Salzwedel-Wittenberge

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Bis heute Wahrzeichen der Stadt Arendsee ist auch der markante ungarische Zwiebel-Wasserturm, den es in der Altmark nur noch in Jübar gab. P 17324 überfährt hier die enge alte B 190, die noch durch den gesamten Ort Arendsee verlief. Sicherungstechnik und Umgehungsstraßen waren 1987 hier noch unvorstellbar. PKW Fahrten in den Norden waren daher stets Tagesreisen!
Hier den Zwiebelturm nochmals richtig ins winterliche Bild gerückt! Fahrgäste gab es an diesem Feiertag den 06.01.2003 natürlich keine und so fuhr 772 158-2 solo durch die kalte Altmark.
Sicher schönste Motivstelle an der Strecke war die steigungsreiche Westausfahrt Arendsee. High Light war stets die Brücke der Verbindungsstraße Arendsee-Thielbeer, die viele top Motive bot. Selten wurde von "unten" fotografiert, was aber durch das verlängerte Gitterrohr-Einfahrsignal besonders gut wirkte. 25.05.1985
Im Sommer 1986 bot die aus Halberstadt zurück in die Altmark gekommene 50 3618-1 dann auch gleich wieder hier das jahrzehntelange wiederkehrende Motiv mit dem Apatit Ganzzug Gag 56847 Rostock Überseehafen-Krinau (Chemiefabrik Salzwedel)
Am 03.05.1986 erwartete ich hier damals eine Reko 52, als dann zu meinem Erstaunen hier wieder eine Reko 50 nach 2 Jahren Abstinenz unverhofft auftauchte. 50 3535-7 am Gag 56847. Die Birke vor der zerfallenden Windmühle verdeckte diese im Sommer immer vollständig. Rechts hinten ist übrigens schön der Bahnhof zu sehen.
Also konnte man diese Mühle immer nur in den Wintermonaten wirkungsvoll ins Motiv mit einbauen. Mit einem 135er Tele wirkte die Ausfahrt Arendsee dann völlig anders und traumhaft schön. Heute ist hier alles waldmäßig zugewachsen! 05.04.1985
1987 erwartete man täglich den Einsturz der alten desolaten Windmühle, doch sie schaffte es noch bis 1989 zur Wende und wurde dadurch gerettet. Hier rollt der morgentliche N 60757 an ihr vorbei, nach Arendsee herunter.
Nach 23 Kilometern war dann der hübsche Betriebsmittelpunkt der Strecke in Arendsee erreicht. 1982 fotografierte ich hier, jedoch noch sehr unerfahren, zum ersten Mal diesen schönen Bahnhof.

Bis 1985 wurden dann hier die beiden blauen Wasserkräne entfernt und eine riesige Verladebühne für Holz (im Hintergrund) errichtet. Am 12. Mai 1985 ist die Idylle mit dem ausfahrenden P 17324 im Gegensatz zu den Folgejahren weitestgehend noch in Ordnung.

1982 wurde auch der 60 Jahrestag der Bahn noch würdig mit einem Sonderzug begangen. Die hier heimischen Salzwedeler Reko 50 waren für diese Aufgabe aber nicht standesgemäß, so dass man die Oebisfelder 41 1074-8 für diese Aufgabe heranzog. Die Tour ging auch nur bis Arendsee, denn eine Reko 41 hätte 1982 mit ihrer hohen Achsmeterlast nicht mehr über die marode Wittenberger Elbbrücke gedurft.
Im Jahr 2003 hatte der Bahnhof noch nichts von seinem Charme verloren, war in der Verkehrszeit besetzt und diente nur noch dem Kreuzen der Nahverkehrszüge (Triebwagen der BR 772). Gesteuert wurde diese Kreuzung mit Lichtsignalen. Die Fahrzeuge stammten aus Stendal und pendelten nach dem September 2002 (Einstellung des täglichen Verkehrs) hier nur noch an Wochenenden zwischen Salzwedel und Wittenberge als erfolgloses Pilotprojekt des Land Sachsen Anhalts. 18.03.2003
Dieser irrsinnige Wochenend-Pendelverkehr wurde zum Ende des Jahres 2003 noch kurz mit den neuen Triebwagen der BR 642 erbracht, da die weiter schwindenen Fahrgastzahlen den alten Triebwagen der BR 772 unterstellt wurden! Gefahren wurde hier nun schon blind, da die Lichtsignale bei Rot überfahren wurden und auch die Schranken bei Zugfahrt in Arendsee nicht mehr geschlossen wurden! Dieses Chaos wurde dann Ende 2004 mit der letzten planmäßigen Zugfahrt hier endgültig beendet.
Am 26.10.1985 wurde der Bahnhof Arendsee noch vielseitiger genutzt und mechanisch durch den Fahrdienstleiter bedient. N 60858 Wittenberge- Salzwedel hatte zur Mittagszeit planmäßig 2,5 Stunden hier halt. Hier hat die 52 8140-7 die Rangierarbeit beendet und die hier typischen beladenen Holzwagen eingestellt. In Arendsee gab es damals einen großen holzverarbeitenden Betrieb, der mit der Bahn bedient wurde.
2 Tage früher hielt sich in Arendsee leider der Frühnebel noch, als der Gegenzug N 60757 Salzwedel-Wittenberge mit 52 8172-0 gegen 9.30 Uhr hier im östlichen Bahnhofskopf zum Stehen kommt. Die planmäßige Kreuzung der beiden Nahgüterzüge erfolgte damals leider im abgelegenen Bahnhof Krüden!
Selber Zug bei der direkten Einfahrt in Arendsee. Rechts die große Verladeanlage mit Portalkran für Holz, die direkt am Bahnhof stand.
Hier noch eines meiner ersten Bilder aus Arendsee im Sommer 1982. 50 3684-2 rangiert ihren N 60858 nach Salzwedel in Arendsee zurecht und im Hintergrund der Sonderzug mit 41 1074-8. Zwei interessante Details gibt das schlechte Bild doch wieder. Erstens der zweite, selten fotografierte Wasserkran (Fundamente sind heute im Gebüsch noch vorhanden) und das Zufahrgleis zum Kleinbahnhof (Strecke Arendsee-Stendal) im Vordergrund.
1991 lagen die Fundamente vom Wasserkran 2 noch sauber im Kiesbett und auch der Kleinbahnhof links kommt auf diesem Bild gut zur Wirkung.

Die östliche Ausfahrt Arendsee bot im Jahr 2003 nochmals diese Siluette. Links der typische Zwiebel-Wasserturm, halblinks das Gelände der Kleinbahn mit Kleinbahnhof und rechts der zentrale Wasserturm der Bahn am großen Güterbahnhof.

Vor den Nahgütern war immer der frühe P 17323 (Salzwedel ab 7.33 Uhr) in Richtung Wittenberge auf Strecke. Dabei hing an diesem immer planmäßig ein U-Boot mit dran, dessen Tagesaufgabe mir nicht bekannt war. Noch Arendsee im Hintergrund, erreicht man hier gemeinsam (52 8018-5 und 119 153-5) am 08.07.1985 den Ortsrand von Genzien.
Die Gegenrichtung bot an selber Stelle dann schon den Blick auf den Ort Genzien und den nach Salzwedel fahrenden Triebwagen 771 004-9 (1992). Im Hintergrund rechts wieder die alte B 190 die damals noch direkt über die Bahn durch Genzien verlief.
Dieser Wegübergang in Genzien mit seinen markanten beidseitigen Auffahrten und dem Eisengeländer aus alten Schienenprofilen wurde damals sehr oft fotografiert. Diese Bauform war in der Altmark einmalig. Im Hintergrund erkennt man schon die Haltepunkttafel des Bahnhofs Genzien am Kilometer 25,4. 05.04.1985
Der Straßenübergang der alten B 190 in Genzien am Bahnhof war sehr gefährlich und sehr unübersichtlich. Die maximale Höchstgeschwindigkeit der Züge betrug 50 km/h, die dieser Durchgänger mit 50 3559-7 auch voll nutzte.
Personenzüge hielten hier natürlich immer und boten durch die Dammlage des Gleiskörpers von der B 190 immer ein schönes Bild. Zwischen Gleiskörper, LPG Acker und B 190 gab es hier immer zwei kleine Spargelreihen - zu DDR Zeiten wurde jede noch so kleine Fläche für den privaten Bedarf eben genutzt.

 

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